Samstag, 19. Januar 2008

BA und die Faelle

In Buenos Aires traf uns vorerst fast der Schlag - der Hitzeschlag! So hohe Temperaturen mit einem guten Sprutz Smog kombiniert, waren wir uns nicht mehr gewohnt. Die Hotelreservierung hatte nicht hingehauen und so wanderten wir durch den Stadtteil Palermo und fanden schlussendlich ein tiefpreisiges Superhotel. Natuerlich reinigten wir uns erst mal von der 25h-Reise und legten uns dann hin, um nicht gerade wieder ins Schwitzen zu kommen. Zum Glueck prasselte am Abend ein Gewitter nieder und kuehlte die Atmosphaere fuer die naechsten paar Tage ab.

Und so waren wir auch gewillt, waehrend der Tageshitze in den folgenden Tagen durch die Strassen zu ziehen und uns vor allem in (klimatisierten) Laeden aufzuhalten, waehrend wir unsere Garderobe zu erneuern versuchten. Buenos Aires hat viel Schoenes zu bieten, wie die haufenweise vorhandenen Strassencafes, Paerke, Designerlaeden, riesige Malls, Restaurants mit ich-mag-nicht-mehr-aber-ess-trotzdem-weiter Essen, Hundeausfuehrer die 15 Hunde aufsmal ausfuehren, eine schnelle U-Bahn, schoene alte Haeuser etc.
Ausserdem haben die verschiendenen Stadtteile ihr eigenes Flair und eigene Sehenswuerdigkeiten. So spazierten wir dem Hafenbecken entlang, bummelten auf der Fussgaenger- und Shoppingmeile Florida in Downtown, besuchten den Antiquitaetenmarkt und bewunderten Tangoshows in San Telmo und genossen das Essen (mehrheitlich saftiges Bife de Chorizo) und Bier in Palermo. Keine Zeit fuer Langeweile!

Schon bald stand die letzte Reise auf dem Programm: wir schliefen ueber Nacht im komfortablen Cama-Bus nach Puerto Iguazu. Erst am naechsten Nachmittag trafen wir im Hotel ein und wollten uns eigentlich gemuetlich an den Pool setzen und noch ein bisschen braunwerden. Doch die Belegschaft hatte andere Plaene und schlussendlich wurden wir in ein Auto verfrachtet und nach Brasilien gebracht. Nein, kein Kitnapping, wir haben sogar dafuer bezahlt! Wir traten in den Naturpark auf der brasilianischen Seite ein und liessen uns in die Naehe der Wasserfaelle von Iguazu bringen. Von dort aus machten wir einen Spaziergang durch den dampfenden Dschungel und - whoau..... unbeschreiblich eindruecklich was sich da vor unseren Augen zeigte. So schoen es in unserem Fuehrer beschrieben ist, so wahr ist es: "Wer an der Theorie zweifelt, dass negative, von Wasserfaellen erzeugte Ionen die Stimmung heben, muss nach einem Besuch von Iguazu seine Meinung gruendlich ueberdenken."

Wir waren wohl nicht die ersten oder letzten, die vom Anblick ueberwaeltigt waren!!!!!

Von der brasilianischen Seite hat man zwar den fast gaenzlichen Ueberblick ueber die Faelle, doch auf der argentinischen Seite kann man naeher heran und die Fusswege sind laenger. Also waren wir am naechsten Tag auf der anderen Seite des Flusses und naeherten uns dort den Faellen. Nach jeder Wegbiegung zeigt sich wieder ein anderer Fall, eine noch schoenere Ansicht.... ein noch besseres Foto muss gemacht werden. Als fast erstes spazierten wir zum Bootssteg runder, wurden mit Drybag und Schwimmweste ausgeruestet und stiegen in ein Motorboot. Schon bald wurde der Motorenlaerm vom tosenden Wasser uebertoent, als wir uns den Faellen naeherten und schlussendlich ganz im Wasserstaub verschwanden. Natuerlich blieb kein Fleckchen Haut trocken - was fuer ein Gaudi. Cool!

Wir wanderten den ganzen Tag durch den Park und starrten die Faelle an, waehrend wir uns ueber die unzaehligen Touristengruppen aufregten. Gegen Abend stiegen wir dann noch in den Zug und schlotterten bis ans Ende der Linie. Von dort aus ging es ueber einen 1km langen Steg bis oben an den groessten Wasserfall, der Gargante del Diablo. Innert Sekunden waren wir wieder pflotschnass und konnten unseren zugekniffenen Augen kaum trauen - da entfaltet sich wirklich ein wahrhaftiges Naturpektakel. Rundherum tosendes Wasser und der im Dampf ersichtliche Regenbogen, nachdem der Fluss gemuetlich ueber die Ebene geflossen ist.

Weil es so spektakulaer war, kaempften wir am naechsten Morgen gleich nochmals durch die Touristenmassen zu diesem "Teufelsschlund" und liessen uns erneut bezaubern, bevor wir uns in den schoen klimatisierten Bus zurueck nach Buenos Aires setzten.

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